Priv. Schützenkorps Metnitz - Anekdoten!

 

Der beleidigte Hund!

Wenn man weit zur Musikprobe hat und den Weg zu Fuß zurücklegen muss, nimmt man gerne den kürzesten Weg. Deshalb ging ich manchmal bei den Hopfgartner Bauern vorbei, wo sie einen jungen, verspielten Hund hatten, der mit mir sein Spiel treiben wollte. Da nahm ich mein großes Hörn von der Schulter und blies dem Hund ein paar kräftige Töne ins Ohr. War der Hund erschrocken! Er zog den Schwanz ein und war dahin. Dies hat mir aber der Hund nie mehr verziehen. Ich brauchte nur irgendwo in seinem Revier auftauchen, da bellte er ganz fürchterlich und die ganze Gegend wusste, dass das "Gasparn Thomale" auf dem Weg zur Musikprobe war.

Thomas Rauchenwald


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Beim Brentln gestört!

Nach einer arbeitsreichen Woche war am Freitagabend die Musikprobe. Einen Teil des Weges konnte ich mit dem Fahrrad zurücklegen. Aber ab dem Bauer vlg. Berchtold führte nur mehr ein besserer Hohlweg in die Ortschaft Klachl. Einmal war eine helle Mondnacht. Als ich zum Berchtold kam, stand eine Leiter beim "Menscherfenster" und einige Gestalten nahmen Reißaus. Ich aber schob mein Rad in den Keller, was mir erlaubt war. Während ich noch an meinem Fahrrad her­umhantierte, ging die Tür, die nach außen führte, zu. "Hoppla, da sperrt mich einer ein", dachte ich mir, schob noch schnell einen Fuß in den Türspalt und wollte den Unbekannten bei den Haaren erwischen. Da flüchteten die Brentler. Die Burschen wollten mich einsperren, um bei ihrem "Tete a tete" ungestört zu sein. Wäre es ihnen gelungen, hätte ich wohl bis zum Morgen ausharren müssen, bis mich jemand gefunden und befreit hätte. Ich hörte noch ein Kichern, aber gesehen habe ich keinen Missetäter mehr.

Thomas Rauchenwald


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Das hätte sehr schmerzhaft sein können!

Es war auch wieder beim Berchtold. Nun stellte ich mein Rad in der Tenne ein. Dort war es sicherer. Einmal, es war eine stockfinstere Nacht, stellte ich das Fahrrad wieder beim Berchtold in der Tenne ab und wollte mich mit Händen und Füßen zum Scheunentor tasten. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen und stürzte durch die Futterluke in den "Barn" hinunter. Gott sei Dank landete ich auf einem Strohhaufen. Bei meinem Fall hatte ich auch das Fahrrad mitgerissen, welches zum Glück in der Luke stecken blieb. Das hätte für mich böse ausgehen können. Ein Ritz in einer Planke wies mir nun den Weg aus der Finsternis.

Thomas Rauchenwald


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Das unheimliche Klingeln!

Ein anderes Mal ging ich von der Musikprobe wieder über das Hopfgartner Anwesen heim. Es war eine stockfinstere Nacht und Taschenlampe hatte ich auch keine. Als ich beim Gehöft vorbeiging, hörte ich plötzlich ein lautes Klingeln. Die unheim­lichen Töne kamen einmal von vorn, dann wieder von hinten oder von den Seiten, einmal wurden die Laute schwächer, dann wieder lauter. Da ich in der Finsternis nichts sehen konnte, begann ich mit dem Hörn um mich zu schlagen, konnte das unheimliche Wesen aber nicht vertreiben. Plötzlich fiel mir ein, dass am Vortag in der Klachl jemand verstorben war. Nun packte mich das Gruseln und vor Angst schwitzend eilte ich raschest nach Hause.
Am nächsten Tag fand ich des Rätsels Lösung. Beim Hopfgartner hatten sie seit kurzem ein zahmes Reh, das eine Schelle um den Hals trug und mir mit seinem Klingeln große Furcht eingejagt hatte.

Thomas Rauchenwald


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Pünktlichkeit muß sein!

Es war bei einer Ausfahrt zum Schützentreffen in Straßburg. Wie üblich fuhren wir mit einem Reiseautobus gemeinsam zu dieser Veranstaltung. Die Heimfahrt wurde für 17 Uhr nachmittags festgelegt. Nach dem offiziellen Teil nahmen wir im Festzelt Platz, wo bald eine gemütliche Stimmung und Festfreude aufkam. Ans Heimfahren dachte eigentlich niemand. Jeder richtete sich nach dem Kommandanten Johann Auer, der um die festgelegte Zeit noch keine Anstalten zum Aufbruch machte.
Zur besagten Zeit trafen sich nur ein paar Leute beim Autobus, darunter Landesmajor Johann Witschnig, Oblt. Wolfgang Kreuzer und ein paar Musikanten. Nach einiger Zeit des Wartens gab Major Witschnig den Befehl zur Abfahrt. "Der Autobus fährt schon ab", wurde uns gesagt. Wir eilten vor das Zelt und konnten dem davonfahrenden Bus nur noch nachschauen. Das gab einen Tumult. "Wer hat das befohlen?" "Man hat doch gesehen, dass noch viele nicht da waren!" "Dem werden wir schon noch zeigen, wo der Bartl den Most holt!" So wurde hin- und hergeschimpft. Schließlich blieb uns nichts anderes übrig, als unsere bessere Hälfte anzurufen und zu bitten, uns abzuholen. Am nächsten Tag lief bei Witschnigs das Telefon noch heiß, und er musste sich von einigen Kameraden noch allerhand sagen lassen. Die Lehre aus dieser Geschichte heißt aber: "Pünktlichkeit muss sein!"


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Dos Gfrett mit die Zähn!

Unser Musikkamerad "Berte Fritz" lässt sich beim Musizieren kaum aus der Ruhe bringen. Doch einmal, während eines flotten Marsches, begann er plötzlich unruhig auf seinem Hörn hin- und herzudrehen, probierte die Tasten, nahm das Mundstück ab und flüsterte schließlich ganz außer sich zu seiner Registerkollegin Eveline hinüber: "Mein Hörn geht nicht mehr! Was ist denn los?" Nach dem Marsch fanden sie dann des Rätsels Lösung. Fritz hatte während des Spielens unbemerkt einen Zahn verloren, der sich dann im Mundstück verklemmt hatte.
Bei einer Ausfahrt nach Wien marschierten wir durch die Innenstadt. Durch die Autos und die Zuschauer wurde es etwas eng und den Straßenrand säumten zahlreiche Straßenlaternen. Unser Hornist Göderle "Hoi" Stefan, der damals noch aktiv bei der Musikkapelle war, hatte mit dem Marschieren im Gleichschritt und dem gleichzeitigen Musizieren genug zu tun. Deshalb achtete er zu wenig auf den Weg. Plötzlich machte es einen lauten Rumpier und Stefan hielt sich schmerzverzerrt die Hand vor den Mund. Zwischen den Fingern sickerte etwas Blut hervor. Was war geschehen? Stefan hatte mit seinem Hörn eine Straßenlaterne gerammt und die Folge davon war, dass Zähne und Mund lädiert waren und das Hörn "a feste Wengn" hatte. Beim Essen, Trinken und Musizieren tat er sich in der nächsten Zeit etwas schwer.


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Eine andächtige Frohnleichnamsprozession!

Es ist schon viele Jahre her, als der Prangweg noch über den Birkenweg zum Friedhof hinaus führte. Auf halber Strecke fällt die Wiese steil zum Bach hinunter ab. Die große Trommel schlug damals Karl Potlippnig, der wegen seines Lebenswandels auch "Lumpar Korale" genannt wurde. Auf einmal sagte sein Nachbar zu ihm: "A Fassle Bier, wann du die Trumml übar die Bockleitn obelossast! Z' feig bist!" Plötzlich, die Leute rissen die Augen auf, rollte die Trommel wild den Hang hinunter. Viel war von ihr nicht mehr übrig geblieben. Das Lumpar Korale tat so, als ob es für dieses Malheur nichts dafür konnte. Die Leute wunderten sich aber, dass das Lumpar Korale trotz seiner ständigen Geldknappheit in den nächsten Tagen keinen Durst zu leiden brauchte.


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"Die schwarzen Mander" und die Metnitzer Trachtenfrauen!

Beim Andreas Hofer-Fest in Innsbruck waren die Metnitzer am Rande der Stadt in Privatquartieren untergebracht. Während die Schützen mit Musik und Garde zum Festakt marschierten, machten sich die Frauen auf den langen Weg zur Hofkirche, um dem Gottesdienst beizuwohnen. Da die Frauen auf den Schutz der Schützen verzichten mussten, stellten sie sich in der Hofkirche neben die berühmten „schwarzen Mander", den überlebensgroßen Bronzestandbildern, welche Ahnen und Verwandte Kaiser Maximilian I. darstellen. Die Statuen und mit ihnen auch die Metnitzer Trachtenfrauen wurden natürlich von Hobbyfotografen und Zeitungsreportern oftmals fotografiert. Deshalb war es kein Wunder, dass die Metnitzer Frauen mit ihren Beschützern, den „schwarzen Mandern" aus der Innsbrucker Hofkirche, auf den Titelseiten der Tiroler Zeitungen erschienen.


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Schützenkamerad Hans Gstallnig vermisst!

Es war in Haiterbach, als unser Kamerad Hans Gstallnig von allen verzweifelt gesucht worden war. Alles wartete schon auf den Abmarsch, nur er tauchte nirgends auf. Also musste ohne ihn abmarschiert werden. Erst am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass seine Gastgeber ihn im Haus eingesperrt hatten, weil sie der Meinung waren, ihr Gast hätte sich schon längst alleine zum Fest begeben.


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Die Erstürmung der Burg Hochosterwitz!

Einmal waren die Metnitzer Schützen zu Probeaufnahmen auf die Burg Hochosterwitz für eine Heinz Conrads-Sendung eingeladen worden. Man hatte uns zwar gesagt, dass manche Szene, bis sie im Kasten wäre, öfters wiederholt werden müsste, dass es aber eine solche Schinderei sein würde, hatte niemand erwartet. Es war Sommer und das Wetter schwül und heiß. Neunmal mussten wir den steilen Burgweg im Gleichschritt hinaufmarschieren und dauernd hatte der Regisseur, der an diesem Tag scheinbar mit dem linken Fuß aufgestanden war, an uns etwas auszusetzen. Immer wieder hieß es: "Kehrt euch, ohne Schritt marsch!" Dann mussten wir wieder am Ausgangspunkt Aufstellung nehmen. Musikanten und Gardisten waren beinahe am Verschmachten, so plagte uns der Durst. Erst beim zehnten Versuch, alle hatten schon eine Mordswut, waren die Filmleute zufrieden und ließen uns abtreten. Nun stürmten alle in größter Eile den Burghof und besetzten die schattigen Plätze im Gastgarten der Burgschenke. Die Bedienung hatte für die nächste Zeit alle Hände voll zu tun, um die Biergläser nachzufüllen.

Erstürmung der Burg Hochosterwitz


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Die Hausordnung!

Bei Ausfahrten nach Trochtelfingen werden die Metnitzer Gäste immer in privaten Quartieren untergebracht. An einer solchen Ausfahrt nahm auch Musikkamerad Hans Schüttenkopf, von Beruf Gemeindeamtsleiter und an peinlichste Ordnung und absolute Korrektheit gewöhnt, teil. Er kam zu einem pensionierten Lehrer, der ihn gleich, bevor Kamerad Hans die Wohnung betrat, mit der Hausordnung bekannt machte. Er erklärte ihm, dass er vor dem Betreten der Wohnung die bereit­gestellten Hauspatschen anziehen, weil er keinen Schlüssel bekam, zu einer bestimmten Zeit daheim sein bzw. am Morgen pünktlichst am Frühstückstisch sitzen müsse. Das war auch unserem Hans Schüttenkopf zuviel. Er packte sein Köfferchen, machte ohne Gruß kehrt und quartierte sich im nächsten Gasthaus ein. Um sein neues Quartier wurde er von seinen Kameraden sehr beneidet, als sie erfuhren, dass er zur Gratisunterkunft außerdem noch freien Zugang zum Bier hatte. Und dieses Glück musste ein "Beinaheabstinenzler" haben!


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Die große Not!

Da die Ausfahrten und Ausrückungen der Schützen großteils in der heißen Jahreszeit stattfinden, geraten Gardisten und Musikanten, auch wegen ihrer warmen und engen Uniformen, leicht ins Schwitzen. Mit ein paar Krügel Bier versucht man dann den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, was sich bei manchen Leuten auf die Blase ungünstig auswirkt. Deshalb sollte man es nicht verabsäumen, vor dem Antreten "das gewisse Örtchen" aufzusuchen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Diese Weisheit hatte unser einstiger Schützenkamerad Sepp Allmann auch einmal missachtet. Bevor er auf die Seite gehen konnte, musste zum Festakt angetreten werden. Während des langen Stehens wurde der Druck in der Blase immer größer und unser Sepp suchte vergebens nach einer Möglichkeit, sich unbemerkt zu entfernen. Das war aber nicht möglich. Sein Unbehagen wurde immer größer und er begann vor lauter Schmerzen auf seinem Platz hin- und herzuzappeln. Endlich durf­te man abtreten und Sepp stürmte eiligst aufs WC. Vor dem Männer-WC herrschte bereits ein großes Gedränge und er hätte noch eine ganze Weile warten müssen. In seiner Not marschierte er ins leere Damen-WC. Als er wieder heraustrat, warteten aber bereits einige Damen vor der Tür. Diese blickten ihn empört an. Sepp, nicht mundfaul, fragte, ob sie sich nicht in der Tür geirrt hätten. Die Frauen waren ob dieser Rede ganz baff und vergaßen auf eine entsprechende Antwort. Diesen Moment nützte Sepp aus und flüchtete "erleichtert" ins Freie. Lange noch lachten wir über seine Schlagfertigkeit.


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Der Gurken Petz!

Die Metnitzer Schützen rückten im Nachbarort aus und einer kam mit einem Spitznamen nach Haus. Die Garde hatte schon Aufstellung genommen und viele Gäste waren schon angekommen. Aber Peter und ein zweiter durstiger Schütz taten noch schnell in des Wirten Keller einen Blick. Doch einer von der Garde war schneller und verschloss ganz schnell den Keller. Als zur gleichen Zeit der Major schon schreit, da war das Kommando zum Abmarsch bereit. Die Kameraden fingen leise an zu lachen. Schon schrie der Major: "Nur keine dummen Sachen"! Jedoch das Gelächter war noch mal so groß, als Peter Gurken aus dem Keller schoss. Er wurde aus dem Keller rasch befreit und hat sich schleunigst wieder eingereiht. Eines war unserem Peter aber geblieben, man hat ihn als Gurken Petz beschrieben.


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Das Gla-Gla-Mandle!

In Trochtelfingen sen mar amäl länger g'sessn und hom auf's Hoamgeahn fast vargessn. Und in dar Friah wärs dann soweit, da war mar zan Hoamgehn endlich bereit. Das Quartier war äbar auf der ändern Seitn vom Bach und der Hintere zottelt schean dem Vorderen nach. Äbar der Steig übern Bach war teiflisch schmäl und s' Bachle darunter rauschte lustig ins Tal. Da war a koa Glander - die Gfähr war groß, als a Aufschrei verzweifelt zum Himmel schoss: "In Gott's Willn, da is jo koa Gla- Gla........." s'Mandle war näss und vorbei war's Pla- Pla... So is hält das Bachle hintar der Brauerei a bei die Metnitzer Anekdoten dabei.


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Wasser statt Schnaps!

Vor dem Ausrücken holen die Marketenderinnen der Garde das mit einem Obstler gefüllte Schnapsfässlein beim Kameradschaftsführer Helmut Klaming.
Zu Fronleichnam war es, als sich die Mädchen etwas verspätet hatten. Helmut schickte sie hinauf zu seiner Schwiegermutter, die ihnen das Fässlein aus dem Kühlschrank herausgab. Nach einem kurzen Geruchstest nahmen sie das Fässlein und eilten zur kirchlichen Feier. Nach der Prozession warteten die Marketenderinnen den Schnaps den Ehrengästen und Zuschauern auf. Den Mädchen fiel gar nicht auf, dass den Leuten der Obstler nicht zu munden schien, bis endlich einer fragte, ob sie statt Schnaps nur Bachwasser im Fässlein hätten. Nach einer Kostprobe erschraken unsere Marketenderinnen sehr. Tatsächlich hatten sie nur gut gekühltes Wasser ausgeschenkt. Ganz aufgeregt fragten sie unseren Spieß, wie das passieren hatte können. Nach kurzem Nachdenken fand er des Rätsels Lösung: Vor dem Ausrücken füllt er das Fässlein immer mit Wasser, um den restlichen Schnaps vom letzten Ausrücken auszuwaschen und kühlt dieses ein. Die Flasche mit dem Obstler hat er auch im Kühlschrank kaltgestellt. In der Eile hatten die Mädchen jedoch das volle Fässchen, das nur mit Wasser gefüllt war, genommen. Nun wurde aber der richtige Schnaps eingefüllt und den Leuten nachgereicht. "Der schmeckt ganz anders", schmunzelten sie und tranken meist noch ein Stamperl.

Marketenderinnen


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Alt aber guat!

Oft mangelt es den Schützen an jungen Marketenderinnen. Dies war auch in den siebziger Jahren beim Landesschützentreffen in Himmelberg der Fall. "Wer wird heute den Schnaps ausschenken?", fragte sich unser Kameradschaftsführer Helmut Klaming, dem um die Einnahmen für die Kameradschaftskasse bange war. Da erboten sich die Schützenehefrauen Franziska Gstallnig und Charlotte Kogler, das Schnapsfässlein zu nehmen und als Marketenderinnen auszuhelfen. Nach dem offiziellen Teil stürzten sich die "Omis", sie waren damals schon im gesetzten Alter, ins Getümmel und hatten den Inhalt ihres Fässleins in Kürze verkauft. Auch die Nachfüllung war bald an den Mann gebracht. Beim Abrechnen wunderte sich der Spieß, dass bis jetzt noch niemand soviel Schnaps verkauft hätte.
"Man muss die Leute nur richtig anreden, dann kriegt man keinen Korb", sagten sie lachend und gaben ihm das Schnapsfass zurück. Der Rekord, den die beiden aufgestellt hatten, ist auch bis heute nicht überboten worden. Kurt Grafschafter hat die beiden Frauen in seinem Kärntenbuch mit einem großen Bild verewigt. Seitdem haben aber die Metnitzer eifrig nach jüngeren Marketenderinnen gesucht.

Marketenderinnen


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Ein großes Problem!

Früher wurde bei den Schützen unter der Anleitung von Frau Mag. Thea Staunig auch das Volkstanzen mit großem Eifer gepflegt und richtige Volkstanzveranstaltungen durchgeführt.
Besonders der Kärntner Auftanz, der Deutsche, der Steyregger und der Kärntner Figurentanz wurden immer wieder getanzt. Hans Witschnig, der damalige Oberleutnant, führte oftmals mit Frau Staunig die Tanzgruppe an. Beim Kärntner Figurentanz passierte ihm ein Missgeschick. Die Blicke der Zuschauer waren auf ihn, den Vortänzer, gerichtet, als plötzlich ein Hosenträgerknopf ausriss und die Schützenhose versuchte, sich selbständig zu machen. Mit einer Hand führte er seine Partnerin, mit der anderen hielt er seine Hose. Bei den verschiedenen Figuren, dem Drüber- und Druntersteigen, dem Partnerwechsel oder Ein- und Ausdrehen hatte er seine Schwierigkeiten. Einmal die Hose mit der rechten, einmal mit der linken Hand haltend, einmal den Bauch anspannend, versuchte er die Hose oben zu behalten. Nach dem Tanz war Hans Witschnig aber verschwunden und ließ sich von seiner Gattin den Schaden notdürftig reparieren.


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Die Strandparty!

Was wäre eine Ausfahrt nach Grado ohne eine richtige Strandparty? Dies dachten sich auch die Musiker Stefan Göderle, Markus und Herbert Holzer, Florian Kogler, Hans Droneberger, Hansi Novak und Bernhard Witschnig. Aus der Strandparty wurde aber nichts, denn sie verfehlten den Weg und marschierten munter in die falsche Richtung. In einem Gasthaus, das neben der Straße lag, feierten sie aber trotzdem ausgiebig. Schon etwas schwankend machten sie sich auf den Rückweg und kamen kurz vor dem Morgengrauen zum Hotel zurück. Aber oje, die Türen waren versperrt und keiner hatte einen Schlüssel. Also hieß es, eine notdürftige Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Da versuchte Hansi Novak spaßhalber, die Autobustür mit seinem Golfschlüssel zu öffnen. Siehe da, die Türen gingen auf und unsere Nachtschwärmer machten es sich auf den gepolsterten Sitzen bequem. Natürlich wurde weiter gefeiert. In ihrem Übermut wollten sie den Sonnenaufgang von einer besonderen Stelle aus erleben. Schon kletterten sie, wie es Max und Moritz getan hätten, durch die Dachluke auf das Busdach und machten es sich dort bequem. Zur selben Zeit erwachte aber auch Kapellmeister Karl-Heinz und trat, weil er ebenfalls die ersten Sonnenstrahlen genießen wollte, auf den Balkon hinaus. Sein erster Blick richtete sich aber auf den Autobus, weil er verdächtige Gestalten auf dem Busdach entdeckte. Das sind Einbrecher, dachte er sich und wollte schon Alarm schlagen. Bei näherem Hinschauen erkannte er aber die Missetäter, welche sofort von der Bildfläche verschwanden. Mit schlechtem Gewissen und noch nicht ganz nüchtern erschienen die Burschen zum Frühstück. Gesprochen wurde nicht viel, nur die bösen Blicke der Führungscrew verhießen für den kommenden Tag nichts Gutes und die Strafe ließ also nicht lange auf sich warten. Unterhaltung der Badegäste stand auf dem Programm. Dazu mussten wir die kilometerlange Strandpromenade auf- und abmarschieren und einen schweren Marsch nach dem anderen spielen. Verschnaufpause ließ der Kapellmeister keine zu, obwohl wir bereits ordentlich schwitzten. Besonders unsere Ausflügler litten unter der aufkommenden Hitze. Doch plötzlich weiteten sich die Augen unserer Burschen und einige hatten für ihr Notenblatt keinen Blick mehr. Wir marschierten am FKK-Strand vorbei, wo sich schon einige Damen in Evas Kostüm rekelten und uns interessiert zusahen. Ob dieses Anblicks ward alle Not vergessen.


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Der Unfall!

Bei einem Fest in Klein St. Paul musste die Schützenkapelle Metnitz den Weckruf spielen. Es gab natürlich bei jedem Haus eine Runde Schnaps, was sich auf die Aufmerksamkeit der Musiker schlecht ausgewirkt hatte. Da es in der Nacht geregnet hatte, standen auf der Straße große Wasserlachen. Stampfer Xander, er spielte den B-Bass, stolperte und trat in ein Schlagloch, welches er wegen der Regenlachen übersehen hatte. Mit einem gebrochenen Fuß musste er ins Krankenhaus gebracht werden.


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Not macht erfinderisch!

Einst hatte unser Trommler Zeiner Hansl zu einem Schützenfest in Himmelberg auch seine Frau mitgenommen. Zum Mittagessen mussten wir mit dem Bus fahren, da das Gasthaus außerhalb des Ortes lag. Dabei mussten alle ihre Instrumente mitnehmen, weil der Bus wieder weg fuhr. Ziesel, seine bessere Hälfte, hatte den Trommelschlägel aber im Bus vergessen. Nach dem Essen traten die Musiker zur Marschmusik an. Da stellte sich heraus, dass unser Zeiner Hansl keinen Trommelschlägel hatte und der Bus nirgends aufzufinden war. In seiner Not schnitt Hans mit seinem Sackmesser von einer Hollerstaudn einen Ast ab und schnitzte daraus einen notdürftigen Schlägel. Dies hatte sich schon bis zum Publikum durchgesprochen, und es gab ein großes Gelächter, als die Metnitzer Schützen anmarschierten. Zeiner Hans war jedoch den gan­zen Tag über auf seine Gattin sehr böse.


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Der Ehrensalut!

Es war beim Sängerbundesfest 1954 in Klagenfurt. Schützenmusik und Garde in Uniform, die Metnitzer Sänger im braunen Kärntneranzug, die Frauen und Mädchen in der farbenfrohen Metnitztaler Tracht standen auf dem Neuen Platz und warte­ten auf den Schluss des Festes. Vorher hatte Schützenobmann Dr. Hans Staunig seinen Hauptmann Josef Hutter genau instruiert, dass er nach der Bundeshymne und dem Kärntner Heimatlied einen Salut schießen müsse. Als darauf Bundeskanzler Julius Raab in seinen Schlussworten den Friedenswillen der Österreicher betonte und versprach, dass kein Schuss jemals mehr in Kärnten fallen werde, donnerte der Ehrensalut der Metnitzer Schützengarde über den Lindwurmplatz hinweg, was bei den Zuschauem für Heiterkeit und bei der Exekutive für Aufregung sorgte.
Beim anschließenden Fest sagte Herta Rottenmanner, die Gattin eines Metnitzer Offiziers, zum anwesenden Bundeskanzler, dass es üblich sei, ein Fass Bier zu spendieren, wenn einem ein Salut geschossen werde. Der Bundeskanzler nahm es von der lockeren Seite, zückte seine Brieftasche und bezahlte den wackeren Schützen ein Fass Bier.
Nach der Gründung des Schützenkorps wurden die ersten Schützenfeste im Färber Obstgarten abgehalten. Sonntags war das Fest, am Montag mussten Gardisten und Musikanten, die Zeit hatten, den Festplatz wieder zusammenräumen. "Einmal", so erzählte Viktor Gurmann, "war man beim Aufräumen sehr durstig geworden und lechzte nach einem Schluck Bier. Aber woher nehmen? Die Fässer waren leer und in den Brieftaschen hatte man zur damaligen Zeit wenig Geld. Da hatte unser Kamerad Hörn Gustl einen guten Einfall und sagte: "Wir schießen unserem Obmann per Telefon einen Salut." Gesagt, getan. Er holte sein Gewehr, denn Munition hatte er eigentlich immer bei sich und nahm vor dem Telefonapparat Aufstellung. Nachdem unser Obmann den Hörer abgehoben hatte, kommandierte einer von uns: "Zu Ehren unseres Obmannes schießen wir einen Salut." Schon krachte der Schuss. Unser Obmann verstand den Spaß und bestellte beim Färber einige Runden Bier für seine durstigen Schützen. Das Gleiche versuchten wir auch beim Obmannstellvertreter Thomas Geyer, dem Sägewerker in Metnitz. Auch der wusste gleich worauf es hinausging und ließ sich nicht lumpen. Für den Rest des Tages brauchten wir keinen Durst mehr zu leiden." Bei einem Landesschützentreffen in Millstatt traf es sich, dass unsere Schützen Pfarrer Reinsberger, einem gebürtigen Metnitzer, begegneten. Hauptmann Josef Hutter, der den Geistlichen gut kannte, wollte ihm einen Ehrensalut schießen. Die Garde nahm Aufstellung und Hauptmann Hutter kommandierte: "General di Charge! Fertig! Hoch an! Feuer!" Bei den Gardisten, die schon auf dem Weg zum Biertisch waren, hatte die Konzentration schwer nachgelassen. Statt eines einheit­lichen Knalls war MG-Feuer zu hören. Als sich der Hauptmann wieder umdrehte, war von einem Pfarrer Reinsberger nichts mehr zu sehen. Entweder hatte er es mit der Angst zu tun bekommen oder er wollte sich das Geld für diesen "Ehrensalut" sparen. Auf jeden Fall mussten die Schützen ihr Bier selbst zahlen.


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Kein Ärger allein!

Es war zu Fronleichnam, als wir uns beim Weckruf ziemlich verspäteten, weil uns die Leute immer wieder mit Kuchen und Kaffee oder einer Runde Schnaps bewirtet hatten und wir deshalb nicht schnell genug weiter gekommen waren. Als wir auf den Marktplatz kamen, wartete die Garde schon vor dem Pfarrhof auf unser Kommen. Die Fahnenabholung war wegen unserer Verspätung schon ins Wasser gefallen, weshalb der Hauptmann ziemlich sauer war. Beinahe im Laufschritt eilten wir auf den Kirchplatz und geleiteten den Pfarrer mit den Ministranten und der Schuljugend in die Kirche. Hermann, der die große Trommel schlägt, war auch sehr ungehalten, weil sich einige während des Weckrufes übermäßig Zeit gelassen hatten. Deshalb schlug er etwas fester zu und schon hatte die neue Trommel ein Loch. Während der Messe eilte er daher schnell ins Probelokal und tauschte sie gegen die alte aus. Wenige Minuten vor der Prozession war er wieder zur Stelle. Zu guter Letzt passierte auch unserem Schlagzeuger Wolfgang ein Malheur. Er, der scheinbar noch nicht ganz ausgeschlafen war, schlug statt des Prozessionsmarsches einen normalen Marsch ein. Alle drehten sich um, weil keiner wusste, was los war. Auch die Leute begannen sich schon zu wundern. Schließlich funktionierte es doch und die Prozession setzte ihren Weg fort.


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Erinnerungen an das Andreas Hofer Fest in Innsbruck!

Beim großen Andreas Hofer Fest 1959 in Innsbruck marschierten auch die Metnitzer Schützen auf. Am ersten Tag gab es eine Stadtbesichtigung, bei der unter anderem auch das Rundgemälde, das die Schlacht am Berg Isel zwischen den Tirolern unter Andreas Hofer und den Franzosen darstellt, besichtigt wurde. Dabei wurde den Metnitzer Schützen so richtig bewusst, warum die Innsbrucker bei ihrer Ankunft gerufen hatten: "Die Franzosen kommen! Die Franzosen kommen!" "Lottnig Volte" war offensichtlich in das Studium der dargestellten Kampfhandlungen so vertieft, dass er den Abmarsch seiner Kameraden übersah. Voltes Fehlen wurde aber bald bemerkt und Fischer Ander machte sich auf die Suche nach dem Abgängigen. Schließlich fand er ihn im Rundgemälde, wo "Volte" noch immer seelenruhig die interessanten Gemälde betrachtete. Auch dem Fischer Ander mussten die Bilder gefallen haben, denn lange hatten die angetretene Musik und Garde auf die zwei Herren warten müssen.
In Innsbruck wurde übernachtet. Statt sich für den nächsten Tag auszuruhen, machten Brugger Karl, Hribar Ernst, ein ausge­liehener Flügelhornist aus Wietersdorf, Gerschne Arnold mit Frau und ein paar andere am Abend eine Zechtour. Sie wollten unbedingt den "Feind" suchen.
Auf dem Weg ins Quartier kam den beiden Musikern Brugger Karl und Hribar Ernst die Idee, sich den Weg durch Blasen etwas zu verkürzen. So spielten die beiden um vier Uhr früh durch die Straßen und Gassen von Innsbruck. Die anderen taten aber so, als ob sie nicht dazugehörten, weil sie Angst hatten, dass sie die Leute wegen der nächtlichen Ruhestörung bei der Polizei anzeigen würden. Doch im Gegenteil - es gingen nacheinander die Fenster auf und die Leute klatschten vor Begeisterung.
Am nächsten Morgen gab es dann das große Andreas Hofer-Fest, bei dem wir um acht Uhr antreten mussten und auf den Abmarsch bis 13 Uhr warteten. Durst und Hunger plagten uns, weil es nirgends etwas zu essen oder trinken gab. Die Musikantengattinnen Gerschne Mitzi und Zeiner Ziesel hatten damals noch keine Bänderhüte, weshalb sie mit den Trachtenfrauen nicht mitmarschieren durften. Also entschlossen sie sich, einen schattigen Platz unter einer Linde aufzusuchen, um sich von dort aus den Festzug anzusehen. Damals spielten 600 verschiedene Kapellen auf und viele prächtig geschmückte Festwagen fuhren durch die Straßen. Wegen seiner Länge war der Festzug auf mehrere Routen verteilt worden. Dies wussten die beiden Damen nicht und warteten vergeblich über sechs Stunden auf den Vorbeimarsch der Metnitzer Schützen. Zufällig trafen sie dann den Wurzer Roman, der ihnen erklärte, dass die Metnitzer schon fertig und in eine ganz andere Richtung marschiert wären.


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In Haiterbach!

Bei der ersten Ausfahrt nach Haiterbach war auch ein Ausflug nach Straßburg (Frankreich) organisiert worden. An der französischen Grenze wäre die Garde beinahe verhaftet worden, weil sie Gewehre bei sich hatte. In stundenlangen Verhandlungen wurde den Grenzern erklärt, warum die Leute französische Uniformen tragen und Gewehre bei sich haben. Schließlich öffneten sich die Grenzbalken und man durfte weiterfahren. Wahrscheinlich hatten die Zollbeamten gemeint, Napoleon käme vom Russlandfeldzug zurück. Bei der Unterhaltung im Haiterbacher Festzelt verging die Zeit sehr schnell. Während des gemütlichen Beisammenseins hatte man auch ordentlich gezecht. Beim Heimgehen, der Orientierungssinn hatte sie etwas verlassen, fanden sich Lagler Hans, Gerschne Arnold und ihre Ehefrauen nicht mehr zurecht. Sie irrten ratlos umher, weil die Meinungen über den richtigen Weg ziemlich auseinander gingen. Einmal meinte Hans, sie müssten den Weg hinauf, dann sagte wieder Arnold, wir müssen die Straße hinunter, bis sie schließlich einen Einheimischen trafen, der ihnen den Weg erklärte. Dabei hatte sich herausgestellt, dass sie beinahe vor dem Haus ihres Quartiergebers standen.
Bei einer anderen Ausfahrt nach Haiterbach wurde der Zeitpunkt der Heimreise nach Metnitz erst für 21 Uhr festgelegt. Deshalb wurde es auch schon wieder Tag, als wir auf die Flattnitz kamen. Plötzlich vernahm man beim Schalten ein eigentümliches Krachen. Der Chauffeur begann auf dem Ganghebel hin und her zu reißen, bis er schließlich überhaupt das Fahrzeug anhalten musste, weil kein Gang mehr funktionierte. "Jetzt müssen wir wohl unsere Koffer in die Hand nehmen und zu Fuß nach Hause gehen", meinten einige und wollten schon aussteigen. "Nur keine Aufregung, das werden wir bald haben", erwiderte der Lenker, stieg aus und kroch unter den Autobus. Alles lachte, weil Gerschne Arnold zu ihm sagte: "Na, endlich kannst du dich auch einmal kurz ausrasten und ein Nickerchen machen." Der Schaden ward aber bald behoben und alle kamen wieder nach Hause.


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Ein Erlebnisreiches Landesschützentreffen!

Das Landesschützentreffen in Millstatt war einmal mit einer Fahrt über den Glockner verbunden. Schon am Vortag fuhren wir los, um von der Salzburger Seite über den Glockner nach Millstatt zu kommen. Kurz vor dem Glocknerhaus gab die Maschine des Autobusses ihren Geist auf. Deshalb wurde von Spittal ein Ersatzbus angefordert. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit kurzen Spaziergängen in die Umgebung. Nachdem der angeforderte Bus eingetroffen war, saß man auf und fuhr los. "Der Berchtold Nante fehlt", rief plötzlich einer aus der hinteren Reihe. Wir mussten wieder umkehren und auf ihn warten. Endlich sah man ihn vom Berg herunterspazieren. "Ich wollte unbedingt ein Edelweiß pflücken und habe dabei die Zeit übersehen", sagte er zu seiner Entschuldigung.
Nun konnte die Reise nach Millstatt ohne weitere Unterbrechung fortgesetzt werden, wo für uns Metnitzer in der Schule ein Notquartier hergerichtet worden war. Im ersten Stock gab es ein Massenlager für die Frauen, im Erdgeschoss war das Matratzenlager für die Männer. Während der Nacht gab es natürlich keine Ruhe, weil einige nicht alleine schlafen wollten. Am nächsten Tag beim Landesschützentreffen waren viele noch nicht ganz ausgeschlafen und auch Hauptmann Josef Hutter hatte seine Aussetzer, was man beim Kommandieren merkte.
Nach dem Antreten kommandierte er: "Links schwenken, im Schritt marsch!" Er marschierte aber nach rechts, während die Schützen, das falsche Kommando erkennend, zum Ärger des Hauptmannes stur nach links marschierten direkt zum Millstätter See hinunter. Wenn sie nicht ersoffen sind, leben sie ...!


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Wetten, dass .......!

Es war vor der Gründung der Schützenkapelle, als das Gasparn Thomale und der Gerschne Arnold gemeinsam bei den Oberhofern zum Tanz aufspielten. Nach den Musikproben ging man meistens ins Gasthaus, um bei einem guten Schluck noch ein bisschen zu plaudern. Dabei fiel ihnen aber auch manche Dummheit ein. Vor dem Heimgehen sagten sie einmal zu einander: "So, jetzt gehen wir heim und machen ein Kind, mal sehen wer der Bessere ist!" Und wirklich konnte sich das Resultat sehen lassen. Nach neun Monaten, also am 2. Juli 1953, schrie beim Gerschne die kleine Heidi in der Wiege, wäh­rend beim Toner in der Klachl die Zwillinge Paula und Fritz im Gitterbett strampelten. Wer sich wohl mehr angestrengt hat?


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Ein Praterbesuch !

Zu den Feierlichkeiten anlässlich des Tages der offenen Tür des Westbahnhofes waren auch die Metnitzer Schützen zu einem Auftritt eingeladen worden. Vor der Heimreise gab es noch einen Praterbesuch. Einige ließen sich eine Stelze im Schweizerhaus gut schmecken, andere fuhren mit dem Riesenrad und manche bummelten zwanglos durch den Prater. Zu diesen gehörte auch Hauptmann Wolfgang Kreuzer, Oswald Wurzer und Berte Fritz mit seiner Liesl. "Aufregende Peepshow mit hervorragenden Künstlern aus aller Welt" war auf einem Plakat über einer Eingangstür zu lesen. "Die könnten wir uns eigentlich anschauen", meinte Wolfgang. "Super Idee", antwortete Oswald. "Ihr geht natürlich auch mit", sagten die beiden zu Fritz und Liesl, die sich anfangs sträubten, weil sie nicht wussten, was drinnen zu sehen wäre. Schließlich betraten sie gemeinsam das Lokal. Der Eintritt war nicht gerade niedrig, aber was soll es, man war doch nicht alle Tage in Wien. Nun kamen sie in einen mit rotem Stoff ausgestatteten Raum, wo sie in der letzten Sitzreihe Platz nahmen, weil die meisten Plätze schon besetzt waren. Bald schlössen sich die Türen und die Vorstellung begann. Musik setzte ein, und eine dunkelhäutige Künstlerin schwebte plötzlich über die in grelles Licht getauchte Bühne. Im Raum war es mäuschenstill, nur das rasche Atmen einiger Leute war zu hören. Nach wenigen Tanzschritten und allen möglichen Verrenkungen begann sich die Schöne zu entblättern. Nacheinander fielen die wenigen Kleidungsstücke zu Boden, bis die Dame, die bei genauerem Hinsehen nicht mehr ganz taufrisch war, in Evas Kostüm vor dem applaudierenden Publikum stand. "Du Täte, so ane Fockn, do kann ma sich jo schoman. Das is nix für uns, do gehma wieda", sagte Liesl zu ihrem Fritz ganz außer sich. "Da Oswald hat uns wieda amäl einiglegg, das schaut ihm ähnlich. Schau lei wia a lacht. Äba vom Kreiza hätt i ma das nit gedächt. Gehma auf da Stell!" Liesl nahm ihren Fritz bei der Hand, der sich nur widerstrebend mitziehen ließ, weil er auf die nächsten Szenen doch noch neugierig war. Vor dem Ausgang aber stand ein tätowierter Muskelprotz, der ihnen das Hinausgehen verwehrte. Stattdessen schob er sie ganz nach vor und setzte Fritz und Liesl zu ihrem Schrecken in die erste Reihe. Nun konnten sie den Rest der Vorführung "hautnah" miterleben.
Beim Heimfahren wollten natürlich auch die anderen wissen, was in einer solchen Peepshow zu sehen wäre und fragten Fritz und Liesl immer wieder nach "genauen" Einzelheiten. Wahrscheinlich waren sie jetzt auf die beiden neidisch, weil ihnen dieser "Augenschmaus" entgangen war.


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Geht es auch ohne Kameradschaftsführer?

Bei Ausfahrten ist der Kameradschaftsführer verantwortlich, dass man möglichst mit gleich vielen Leuten heimkommt, wie man weggefahren ist. Dass diese Aufgabe sehr schwer ist, kann sich jeder vorstellen. Vor der Heimfahrt nach dem Christbaumaufstellen in Wien stellte Hans Droneberger, Kameradschaftsführer der Musik, nach genauer Inspektion zufrie­den die Vollzähligkeit seiner Musikanten fest. Danach erkundigte er sich auch bei Helmut Klaming, ob im Bus der Garde ebenfalls alles in Ordnung wäre. Inzwischen fuhren aber die Musikanten, ohne das Fehlen ihres Kameradschaftsführers zu bemerken, ab. Wohl oder übel musste Droneberger im Bus der Garde mitfahren. Erst als das Handy auf Dronebergers Platz läutete, wurde den Musikern das Fehlen des Kameradschaftsführers bewusst. Oder hat sein(e) Sitznachbar(in) absichtlich nichts gesagt?


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Kleider machen Leute!

Auf der Heimfahrt vom Landesschützentreffen 1970 in Millstatt wollten Hauptmann Josef Hutter und Oberleutnant Johann Witschnig über Spittal nach Hause fahren und dabei im Hotel Salzburg einkehren, weil dort Monika Hutter, die Tochter unseres Hauptmannes als Serviererin arbeitete. In dem renommierten Hotel neben dem Schloss Porcia gelegen, kehrten damals immer wieder berühmte Persönlichkeiten wie der Sänger Gus Backus, die Sportstars Niki Lauda und Erika Schinegger oder Unterrichtsminister Dr. Alois Mock ein. An diesem Tag hatte man auch wieder einmal ein Büffet für hohe Gäste im Schloss hergerichtet. Das Personal lief hin und her, um die letzten Handgriffe anzulegen, bevor die Gäste eintrafen. Plötzlich stürzte ein Kellnerlehrling ins Hotel und rief ganz außer Atem: "Der Schah von Persien! Der Schah von Persien!" Auch Monika war neugierig geworden und ging in den Schlosshof hinüber, um sich den berühmten Gast anzusehen. Das Mädchen staunte nicht schlecht, als es den Mann in der glänzenden Uniform erkannte. "Das is ja mei Vätar", rief Monika dem verdutzten Lehrling zu und begrüßte ihren Vater herzlich, der in seiner prachtvollen Uniform großen Eindruck auf die Umstehenden gemacht hatte.


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Kabas Bartl, eine Legende!

Wurzer Bernhard

Bernhard Wurzer,

besser unter der Bezeichnung "Kabas Bartl" bekannt, ist der Waffenmeister der Garde. Die Pflege der ihm anvertrauten Gewehre nimmt er sehr genau. Nach jedem Ausrücken werden sie peinlichst sauber gereinigt und mit reichlich Waffenöl versehen. Das führt aber dazu, dass die Gewehrträger darüber sehr ungehalten sind, weil die Uniform wieder ein paar Ölflecke mehr hat und das Putzen ein paar Euro kostet. Wenn beim Abfeuern einer Salve ein Schuss zu früh das Rohr verlässt, wird Bartl oftmals von seinen Kameraden für diesen Fehler verantwortlich gemacht. Aber immer kann man ihm nicht die Schuld für die Voreiligkeit in die Schuhe schieben.

Unser Bartl ist ein viel belesener Mensch. Er interessiert sich sowohl für das aktuelle Tagesgeschehen, als auch für die historische Entwicklung unserer Heimat. Besonderes Wissen hat er sich über die Geschichte des Metnitzer Schützenkorps angeeignet. Deshalb ist er auch bei Schützenfesten für Gäste und Zeitungsschreiber, ob seines umfangreichen Wissens und seiner Urwüchsigkeit, ein begehrter Interviewpartner. Am nächsten Tag findet man ihn dann oft auf den Titelseiten der Zeitungen abgebildet. In nächster Zeit wird man ihm wohl eine Doppelseite wegen seiner "umfangreichen Erscheinung" widmen müssen.


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Befehl ist Befehl!

Bei einem Landesschützentreffen in Himmelberg wurden Musik und Garde von ihrer Fahnenpatin Frau Taferner, die einen Gasthof in Himmelberg besitzt, zum Mittagessen eingeladen. Vor der Heimfahrt ließ Tambourmajor Peter Oberdorfer, der dieses Amt erst seit kurzem innehatte, seine Musiker antreten, um der Fahnenpatin noch ein Ständchen zu spielen. Vor dem letzten Marsch instruierte der Stabführer seine Mannen, dass beim Trio, dem zweiten Teil eines Marsches, wegmarschiert werde. Peter fuhr mit dem Stab nach oben, der Trommler schlug ein und Oberdorfer marschierte strammen Schrittes los, während die Musikanten grinsend an Ort und Stelle, dem Befehl gemäß, stehen blieben. Als es hinter dem Rücken Peter Oberdorfers immer leiser wurde, drehte er sich um und bemerkte zu seinem Schrecken, dass er alleine wegmarschiert war. Sauer auf sich oder seine Musikanten machte er kehrt und marschierte beim zweiten Versuch mit dem Musikzug Richtung Autobus ab.


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Der arme Nikolaus!

Als Kind marschierte Dietlinde Wurzer mit Begeisterung bei der Fronleichnamsprozession mit. Vor jedem Salut der Metnitzer Schützen drückte sich das Mädchen ängstlich an die Mutter und hielt sich, wie auch die anderen Kinder, die Ohren zu. "Uns kann ja nichts passieren, weil die Gewehre gegen den Himmel gehalten werden", beruhigte sie die Mutter. "Was is oba, wann da Nikolaus obafollt", meinte daraufhin Dietlinde ganz verzagt.


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Eindrücke vom großen Schützentreffen in Salzburg!

Im Jahre 1980 nahm das Privilegierte Metnitzer Schützenkorps am mitteleuropäischen Schützentreffen in Salzburg teil und hatte die Ehre, die Festmesse im Dom zu gestalten.
Mit Trommelwirbel und Marschmusik marschierten die Schützen vor dem Salzburger Dom auf. Auf dem Weg dorthin hatten einige Protestierer und Wegelagerer versucht, den Aufmarsch zu stören. Sie legten sich einfach mitten auf die Straße. Stabführer Lambert Engl, Kapellmeister Holger Kollmann und die nachfolgenden Musiker machten noch einen Bogen um sie. Hauptmann Johann Auer, der sich über diese vergammelten Gestalten und Provozierer sehr ärgerte, versuchte mit einem angedeuteten Fußtritt, den Weg freizumachen. Denkste, keiner wich zur Seite und so marschierten die Gardisten einfach über "die Wegelagerer" hinweg.
Froh über den gelungenen Auftritt, wollten einige auch das Salzburger Nachtleben entsprechend genießen. Einige warfen sich noch schnell in ihre Privatkleider, andere behielten die Uniform oder die Metnitztaler Tracht an. Unterschiedlich gewandet zog man also durch die Salzburger Straßen und Gassen. Aus einem Nachtlokal trat plötzlich unser Erkundungsoffizier Robert und erklärte unseren gekrönten Häuptern, die noch in Uniform unterwegs waren, dass die Vorstellung etwas später beginne. Unser Oberleutnant Johann Witschnig, wohl wissend, was uns drinnen erwartete, befahl: "Habt acht! Zur Vorstellung in das Lokal abtreten!" Den uniformierten Offizieren Johann Auer, Johann Wietinger, Heinrich Proßegger, Robert Schaar und Hans Witschnig wurde ein großer Empfang bereitet, während die mitgekommenen Ehefrauen mit süßsaurer Miene daneben standen. Nachdem alle an einem Tisch Platz genommen hatten, wurde eine Flasche Wein bestellt. Dazu gab es aber nur vier Gläser. Also musste noch eine zweite Flasche Wein geordert werden, damit alle aus einem eigenen Glas trinken konnten.
Die Darbietung begann. Die "Künstler" ließen während der Vorführung nach und nach die Hüllen fallen und posierten in gewagten Sexszenen. Nieperle Resi, die mit ihrem Mann auch mitgekommen war, fragte ganz entsetzt einen Ober: "Machen die" und deutete dabei auf die Bühne, "das jeden Tag?" "Natürlich" antwortete dieser grinsend, "sogar öfters in einer Nacht, wenn es das Publikum wünscht".
Vor dem Heimgehen wollte oder konnte keiner von den Offizieren die geschmalzene Rechnung bezahlen. Bevor es zum Tumult kam, zog der einfache Gardist Helmut Klaming seine Geldbörse und löste die hohen Herrschaften samt den Frauen aus. Während der Heimfahrt wurde von den nächtlichen Erlebnissen erzählt. Oberleutnant Witschnig bezahlte am nächsten Tag die Schulden seiner Kameraden.


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Der verlorene Taktstock!

Als Hans Kollmann noch Kapellmeister war, spielte einmal die Schützenmusik auf dem Marktplatz ein Konzert. Ohne zu schauen nahm der Kapellmeister zufällig über einem Kanalgitter Aufstellung. Mit Schwung dirigierte er einen schmissigen Marsch. Plötzlich machte sich der Taktstock selbständig, entglitt seinen Händen und fiel durch das Eisengitter in den Kanal hinunter. Hans Kollmann schaute verdutzt auf seine leeren Hände und schien sich zu überlegen, wie er ohne viel Aufsehen den Taktstock wieder bekommen könnte. Da war nichts mehr zu machen. Der Dirigentenstab blieb verloren. Kurz entschlossen dirigierte er "ohne" das Konzert zu Ende.



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